So wählen Wundexperten das richtige Material aus

Angesichts der vielen verfügbaren Verbandstoffe ist die richtige Auswahl entscheidend – vor allem bei chronischen Wunden. Wundexperten (zertifizierte Wundtherapeuten) prüfen hierzu systematisch verschiedene Faktoren der Wunde und des Patienten. Nach aktuellem Wissensstand sollte die Auswahl des Verbandsmaterials im Wesentlichen an folgenden Kriterien orientiert werden:

  • Wundart und -phase: Handelt es sich um eine akute oder chronische Wunde? In welcher Heilungsphase befindet sie sich (Reinigung, Granulation, Epithelisierung)? Davon hängt ab, ob z. B. ein hochsaugfähiger Verband oder eher ein schützender Folienverband nötig ist. Bei chronischen Wunden wie Ulcus cruris, Dekubitus oder diabetischem Fußsyndrom werden bevorzugt feuchte, interaktive Wundauflagen eingesetz, angepasst an die jeweilige Situation.

  • Exsudatmenge: Wie viel Wundsekret fällt an? Bei viel Flüssigkeit wählt der Experte saugfähige Auflagen (Alginate, Schaum etc.), bei trockener Wunde spendende Auflagen (Hydrogel). Wichtig ist, dass die Wunde weder austrocknet noch im Sekret „schwimmt“.

  • Infektionsstatus: Liegt eine lokale Infektion oder eine hohe Keimbelastung vor? Dann werden temporär antiseptische Maßnahmen ergriffen (z. B. Silberverband für einige Tage). Ist die Infektion unter Kontrolle, steigt man wieder auf normale Verbände um, um Resistenzentwicklungen und Nebenwirkungen zu vermeiden.

  • Patientenkomfort und Hautverträglichkeit: Der Verband sollte so gewählt werden, dass er dem Patienten möglichst wenig Schmerzen bereitet und die umliegende Haut schont. Beispielsweise greift man bei empfindlicher Haut auf silikonbeschichtete Auflagen zurück, um Schmerzen beim Ablösen zu minimieren. Auch die Wechselintervalle werden berücksichtigt: Ein Verband, der länger liegen bleiben kann, erspart häufige, unangenehme Verbandwechsel.

  • Materialunverträglichkeiten: Bestehende Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Materialien (z. B. Klebstoffe, Jod, Latex) müssen unbedingt beachtet werden. Wundexperten kennen die Inhaltsstoffe der Verbände genau und wählen Alternativen, falls der Patient etwas nicht verträgt.

  • Praktische Handhabung & Umfeld: Ein weiterer Aspekt ist, wer die Wunde versorgt (Pflegefachkraft, Angehöriger, Patient selbst) und in welchem Umfeld. Ein professioneller Wundtherapeut achtet darauf, dass die ausgewählten Materialien in der häuslichen Versorgung handhabbar sind oder schult die Angehörigen entsprechend.

  • Kosten und Erstattung: Schließlich spielen auch die Kosten eine Rolle. Moderne Verbandsmaterialien können teurer sein als einfache Mullkompressen, doch übernehmen Krankenkassen in der Regel die Kosten bei ärztlicher Verordnung. Wundexperten wissen, welche Produkte erstattungsfähig sind und sorgen dafür, dass zweckmäßige und wirtschaftliche Materialien zum Einsatz kommen.

Professionelle Wundtherapeuten – wie das Team von careWunde – treffen die Materialauswahl stets individuell. Sie bewerten den gesamten Patienten: Wundtyp, Grunderkrankungen (z. B. Diabetes, Durchblutungsstörungen), Mobilität, Ernährungszustand und vieles mehr fließen in die Entscheidung ein. Wichtig ist auch die Ursachenbehandlung: Bei einem venösen Beinulkus etwa wird parallel eine Kompressionstherapie durchgeführt, bei Dekubitus die Druckentlastung – das Verbandsmaterial wird also immer im Kontext der Gesamtsituation gewählt.

Fazit: Die moderne Wundversorgung 2025 bietet ein breites Spektrum an bewährten Verbandstoffen, die je nach Wundtyp und Heilungsphase gezielt eingesetzt werden können. Moderne Verbandsmaterialien und ihre Wirkprinzipien unterstützen die Heilung, indem sie ein optimales Milieu schaffen und Komplikationen vorbeugen. Doch jede Wunde ist anders – es kommt auf die richtige Auswahl und Kombination an. Gerade bei chronischen Wunden ist es daher ratsam, sich von erfahrenen Wundexpert*innen beraten zu lassen. Die Wundspezialisten von careWunde helfen dabei, die Wundsituation professionell einzuschätzen und eine phasengerechte Wundtherapie mit den passenden Verbandsmaterialien durchzuführen, damit die Wunde bestmöglich und so rasch wie möglich heilt.

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